Das
Megaunternehmen
Die Sommermonate bieten dem
geneigten Betrachter immer wieder das gleiche, seltsame Bild:
Die Frauen, welche den ganzen, langen Winter hochgeschlossen, fast
unbemerkt an einem vorübergingen, beginnen sich so zu kleiden, als
hätten sie vergessen, sich in der Badi umzuziehen.
Schlimm ist, dass einige normale Männer nicht ohne seelischen
Schaden einem geregelten Leben nachgehen können. Und diese Frauen
kapieren noch nicht einmal, wo der Hammer hängt!
Nehmen wir beispielsweise einen gewöhnlichen Freitag Nachmittag,
Mitte Juli, der Planet brutzelt ohne Ende. Wir Männer haben uns den
ganzen langen Tag im Büro oder bei der Arbeit abgerackert, während
die meisten Frauen wiedermal mit unseren Kreditkarten die
Baggerseen unsicher gemacht haben. Nun muss dieser ohnehin schon
etwas angegriffene Mann, ein Typ wie du und ich, sich in einem
dieser kühlen, ungemütlichen Supermärkte noch etwas fürs Wochenende
besorgen. Müde nimmt er sich den Einkaufswagen, um ein paar Bier,
ein paar Fertiggerichte und zwei Schachteln Zigaretten
einzusammeln. Genau dann passiert diese seelische Grausamkeit. Sie
ist etwa einsfünfundsiebzig gross und hat ihre langen, dunklen
Haare leicht hochgesteckt, ihre samtbraune Haut glänzt leicht
verschwitzt. Sie trägt kurze, löchrige Jeans, deren oberster Knopf
geöffnet ist, und das dunkelblaue, eng anliegende Top endet kurz
über dem Bauchnabel. Und während sie die Bananen wiegt, lächelt sie
dir zu wie eine Amazone.
Genau dies sind die Momente, an denen es zu sterben wert wäre, mein
Freund, denn das, was die Frau gerade denkt, hat nichts mit der
Realität zu tun. "Oh, dem scheine ich zu gefallen. Der möchte mich
bestimmt gerne kennenlernen." Oder auch: "So wie der guckt, findet
der mich wohl schon ziemlich ansprechend." Genau so denken sie, die
Frauen. Sie verkennen eine Situation total, und das ist das
Problem. Wir denken nämlich nicht an "nett", "ansprechend" oder
"schön", noch nicht einmal an "erotisch", "aufreizend" oder an
"ganz schön heiss". Der normale, durchschnittlich gepolte Mann
denkt, wenn man es auf den Punkt bringt, nur satte vier harte, aber
ehrliche Worte: "Ich will sie ficken."
Er denkt darüber nach, wie man sie denn am besten über die
Gemüsewaage legen könnte. Er denkt darüber nach, sie vorher und
nachher zu wiegen, um zu sehen, was er gerade geleistet hat. Seine
Vorstellungen schweifen hin zum schnellen, harten Sex, mit der
Gurke im Arsch und der Salami im Maul, hart und ehrlich wie die
Welt des Marlboro-Mannes.
Frauen denken da anders. Sie schauen auf die Hände oder die Schuhe.
Nebensächlichkeiten. Sie interessieren sich für die inneren Werte.
Wer braucht die zum Bumsen? Frauen denken romantisch, ein
gepflegtes Abendessen, eine tolle Unterhaltung, ein geordnetes
Bankkonto. Alles gequirlte Scheisse nach einem langen,
frustrierenden Tag. Schlimm genug, dass wir Männer nie genau
wissen, ob die Gemüsewaage alles aushält.
Genau genommen würde wahrscheinlich kaum eine Frau so herumlaufen,
wenn sie nur ahnen würde, was diese scheinbar harmlosen Männer so
denken.
In diesem Zusammenhang wollen wir auf ein anderes Problem eingehen:
Männer bumsen, weil es tierisch Vergnügen bereitet. Aber warum
bumsen Frauen? So richtig Spass scheint es ihnen ja nicht zu
machen, denn wenn es ihnen wirklich den gleichen Freudentaumel wie
den Männern bereiten würde, wäre jeder über 16jährige schon gegen
halb zehn morgens von durchschnittlich zwei Frauen gebumst worden.
Ist dies der Fall? Nein.
Zweifelsfrei sind einige volljährige Männer noch komplett
unbescholten, was nicht gerade für die Frau mit Spass am Vögeln
spricht. Nichtsdestotrotz muss ja auch die Frau eine Motivation
haben, sonst wäre wohl tote Hose in unseren Betten.
Und genau so sieht deren Ansporn aus: Sie sind in ihrer gesamten
Zahl ein riesiges Dienstleistungsunternehmen, welches bestens
organisiert ist, aber noch nie eine Rechnung geschrieben hat.
"Fickst du mich, fick ich dich" ist das Leitbild dieses
Megaunternehmens, wenn sie wieder mal Deine Kreditkarte heisslaufen
lassen oder du sie teuer zum Essen ausführst. Mal ehrlich, jeder
Mann würde auch bumsen, wenn er vorher nicht ein Vermögen beim
Nobelitaliener verpulvert hätte. Doch die Frau will das,
schliesslich will sie ja bezahlt werden. Vergiss diese treuen,
lieben Augen. Wenn du nicht mehr zahlen kannst, fliegst du raus. Du
bist nur ein Kunde, und sie ist nicht auf dich angewiesen, denn es
gibt genug von uns.
Scheisse...